
Montage eines RAASM-Schlauchaufrollers – Schritt-für-Schritt
Ein Schlauchaufroller ist ein automatisches Aufrollsystem, das Schläuche platzsparend lagert und ein einfaches Herausziehen und Aufwickeln ermöglicht. RAASM-Schlauchaufroller sind federgetriebene Trommeln, die z. B. in Werkstätten, Autohäusern oder zur Bewässerung eingesetzt werden. Die Feder im Inneren spannt sich beim Herausziehen des Schlauchs, sodass dieser nach dem Loslassen automatisch zurückschnellt. Ein Rastelement hält den Schlauch auf Wunsch arretiert, bis er durch ein kurzes Ziehen wieder freigegeben wird. Für Sicherheit beim Transport und Wartung verfügt RAASM oft über einen „Bajonetthalter“: eine spezielle Wandhalterung, auf die sich der Aufroller einfach aufstecken oder abnehmen lässt. Diese Vorrichtung erlaubt neben einer stabilen Einzelmontage auch Serien- oder Deckenmontage. Der Aufroller kann auf der Halterung zusätzlich mit einem Vorhängeschloss gesichert werden.

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Jürg Schärer
Technischer Berater
Funktionsprinzip des Schlauchaufrollers
Der RAASM-Schlauchaufroller arbeitet automatisch mit einem starken Spiral-Federmechanismus. Beim Herausziehen des Schlauchs wird die Innenfeder gespannt; wird der Schlauch losgelassen, zieht die Feder ihn wieder ein. Ein Sperrmechanismus („Einrastmechanismus“) hält den Schlauch dabei in der ausgezogenen Position fest, bis er erneut leicht gezogen wird. So vermeidet man ein plötzliches Rückschnappen des gesamten Schlauchs und kann bequem mit der gewünschten Länge arbeiten.
Vorbereitung des Montageortes
Wählen Sie einen tragfähigen und ebenen Untergrund für die Montage – ideal sind Beton- oder massive Mauerwände, die das Gewicht des mit Wasser gefüllten Schlauchs sicher tragen (bei zu weichen Wänden besteht Einbruchgefahr). Achten Sie auf einen Montageort in bequemer Arbeitshöhe (etwa Hüfthöhe, ca. 80–100 cm über Boden), damit das Schlauchziehen ergonomisch ist. Planen Sie genügend Freiraum rund um den Aufroller ein: Bei einem schwenkbaren Modell kann dieser um bis zu 180° gedreht werden, sodass der Schlauch seitlich oder nach unten herausgezogen werden kann.
Bevor Sie bohren, prüfen Sie mit Leitungssuchern, dass keine Wasser- oder Elektroleitungen im Weg sind. Markieren Sie die Bohrlöcher zunächst mit einer Wasserwaage und einem Bleistift sehr genau. Achten Sie darauf, dass die Bohrlöcher waagerecht bzw. im richtigen Winkel liegen, damit der Aufroller später gerade und funktionsgerecht hängt. Typische Fehler sind schiefe Bohrlöcher oder das Vergessen der Ausrichtung, weshalb sich das Objekt nachher verkantet.
Benötigtes Material und Werkzeug
Position | Material / Werkzeug | Hinweis / Zweck |
---|---|---|
1. Schlauchaufroller (RAASM) | Hauptgerät (z. B. Modell S.530 für Wasser) | Inklusive Gehäuse mit integriertem Federmechanismus |
2. Wandhalterung (starr oder schwenkbar) | RAASM-Artikel (z.B. Art. 853001 oder 853005) | Befestigungsschiene für die Wand (starr oder mit Drehgelenk) |
3. Dübel und Schrauben | Schwerlast-Expansionsdübel + passende Schrauben (z.B. 8 mm) | Für festen Halt in Mauerwerk – Materialwahl an Wandtyp anpassen |
4. Unterlegscheiben / Muttern | Passende Scheiben und selbstsichernde Muttern | Gegen Herauslösen der Schrauben unter Last |
5. Anschlussschlauch und Kugelhahn (optional) | z.B. G½ Zoll Kugelhahn, Schlauchanschluss | Verbindung zwischen Wasserleitung und Aufroller-Schlauch |
6. Werkzeuge: Bohrmaschine mit Steinbohrer | ~ | Für die Dübellöcher (je nach Dübel: z.B. 6–8 mm) |
7. Wasserwaage und Massband | ~ | Präzises Ausrichten und Abmessen der Bohrpunkte |
8. Akkuschrauber / Schraubendreher | ~ | Verschrauben der Halterung und Einhängen des Aufrollers |
9. Leitungsprüfer / Leitungssucher | ~ | Sicherheit beim Bohren (Strom-/Wasserleitungen) |
10. Schutzbrille, Handschuhe, evtl. Leiter | ~ | Persönliche Schutzausrüstung und sicherer Stand beim Arbeiten |
Montage der Wandhalterung
- Positionieren und Anzeichnen: Halten Sie die Wandhalterung an der markierten Stelle gegen die Wand und prüfen Sie mit der Wasserwaage. Markieren Sie die Bohrlöcher durch die Halterung hindurch.
- Bohrlöcher setzen: Bohren Sie in die Wand die Dübellöcher gemäss Bohrerdurchmesser. Achten Sie darauf, keine Leitungen zu beschädigen. Reinigen Sie die Löcher vom Staub.

- Positionieren und Anzeichnen: Halten Sie die Wandhalterung an der markierten Stelle gegen die Wand und prüfen Sie mit der Wasserwaage. Markieren Sie die Bohrlöcher durch die Halterung hindurch.
- Bohrlöcher setzen: Bohren Sie in die Wand die Dübellöcher gemäss Bohrerdurchmesser. Achten Sie darauf, keine Leitungen zu beschädigen. Reinigen Sie die Löcher vom Staub.
- Dübel einsetzen: Stecken Sie die passenden Dübel tief in die Wand. Bei Beton oder Vollmauerwerk eignen sich Metall-Nageldübel oder Kunststoffhülsen, bei Hohlraumwänden spezielle Hohlraumdübel.
- Halterung festschrauben: Legen Sie Unterlegscheiben auf die Schrauben auf, setzen Sie die Schrauben durch die Halterung und ziehen Sie sie fest – idealerweise mit einem Akkuschrauber bis zum Anschlag, die Muttern mit Schraubenschlüssel. Achten Sie darauf, dass die Halterung sicher und fest sitzt.
Tipp: Verwenden Sie zum Einschrauben in hartem Beton einen Schlagbohrer oder Schlagschrauber. Prüfen Sie nochmals mit Wasserwaage und Bleistift, dass die Bohrpunkte genau ausgerichtet sind, bevor Sie bohren.
Aufhängen des Schlauchaufrollers
Nachdem die Halterung sicher montiert ist, hängt man den Schlauchaufroller ein: Setzen Sie den Gehäusebügel des Aufrollers auf die Wandhalterung auf. Bei schwenkbaren Modellen ruht der Aufroller dabei in zwei Ringen oder Scharnieren. Sichern Sie ihn mit den mitgelieferten Feder- oder Sicherungsringen, Sprengringen bzw. Splinten. Dadurch kann sich der Aufroller um etwa 55° nach links und rechts drehen, bleibt aber unverrückbar im Halter befestigt.
Stellen Sie den Aufroller danach auf seine Funktionsposition (wenn gewünscht starr oder schwenkbar). Bei schwenkbarer Halterung kann der Aufroller frei nach rechts oder links gedreht werden. Soll er fixiert sein (nicht drehbar), werden nach RAASM-Vorgabe zusätzlich die zwei Führungsschrauben mit selbstsichernden Muttern festgezogen. Prüfen Sie, dass alle Schrauben und Muttern gut angezogen sind – der Aufroller soll nicht wackeln.
Hinweis: Viele RAASM-Modelle wie S.530 werden serienmässig mit einer schwenkbaren Wandhalterung geliefert, welche eine 180°-Drehung erlaubt. Die RAASM-Festwandhalterung (Art. 853001) ist hingegen starr ausgeführt und fixiert den Aufroller fest an der Wand.
Anschluss und Justierung
- Schlauch anschliessen: Verbinden Sie den Wasserschlauch oder Zulaufschlauch am Eingang des Aufrollers (meist G ½″) mittels eines Kugelhahns oder Schnellkupplung. Dichten Sie die Gewinde mit Teflonband oder Dichtungsringen ab, um Lecks zu vermeiden. Öffnen Sie den Wasserzufluss und prüfen Sie bei geschlossener Entnahmestation zunächst den dichten Sitz aller Anschlüsse.
- Feder vorspannen: Entfernen Sie den Schlauchanschlag. Rollen Sie den Schlauch ganz in das Gehäuse ein und ziehen Sie ihn aus der Führung heraus. Drehen Sie nun die Trommel etwa 2–3 mal im Uhrzeigersinn, um die Feder vorzuspannen. Führen Sie danach das Schlauchende wieder durch die Schlauchführung und setzen Sie den Anschlagring wieder ein und fest. Dadurch erhält der Schlauch ausreichende Spannung, um sich bei Erstgebrauch zuverlässig einzuziehen.
- Funktionscheck: Ziehen Sie den Schlauch mehrfach komplett heraus und lassen Sie ihn einziehen, um die Beweglichkeit und Federkraft zu testen. Die Trommel sollte glatt und ohne Blockaden laufen. Prüfen Sie ausserdem die Wasserabgabe, indem Sie die Pistole öffnen – bei geschlossener Pistole bleibt Wasser im Schlauch, bei geöffneter Pumpe strömt es kontrolliert aus.
Sicherheitshinweis: Halten Sie Hände und Körperteil niemals in der Nähe des einziehenden Schlauchs oder der sich drehenden Trommel. Sorgen Sie dafür, dass sich während des automatischen Rückziehens niemand im Arbeitsbereich befindet. Schalten Sie im Zweifelsfall Wasserzufuhr und Schlauchanschluss ab, bevor Sie Einstellungen vornehmen.
Werkzeuge und Material (Übersicht)
Tabelle: Benötigtes Material und Werkzeug für die Montage
Gegenstand | Menge | Verwendung / Hinweis |
---|---|---|
Schlauchaufroller (RAASM) | 1 | Hauptgerät mit integriertem Federmechanismus |
Wandhalterung (Raasm) | 1 | Befestigungsschiene – starr (Art. 853001) oder schwenkbar (Art. 853005) |
Schwerlast-Dübel (Wand) | 2–4 | Passend zur Wand (z.B. 8 mm für Beton); gebohrt mit Steinbohrer |
Schrauben (z.B. M8 x 80 mm) | 2–4 | Mit Scheiben und Muttern, zum Sichern der Wandhalterung |
Unterlegscheiben, selbstsichernde Muttern | je nach Schrauben | Für festen Sitz (Mutter gegen Lösen sichern) |
Schlauchanschluss / Kugelhahn | 1 | (G ½″) zur Verbindung der Wasserleitung mit dem Aufroller |
Bohrmaschine (+ Steinbohrer) | 1 | Bohren der Dübellöcher (z.B. SDS Bohrer |
Sicherheitshinweise und typische Fehler
- Tragfähigkeit prüfen: Stellen Sie sicher, dass die Wand das Gewicht des vollen Schlauchs hält. Verwenden Sie nur hochwertige Dübel und Schrauben in korrekter Grösse – ein Abriss der Halterung ist sonst möglich.
- Wasserstopp nicht vergessen: Im Aussenbereich sollte möglichst ein Absperrhahn vorgesehen werden, um im Notfall den Zulauf sofort abzudrehen (bei Instandhaltungsarbeiten o.ä.).
- Schrauben nachziehen: Kontrollieren Sie nach der Montage alle Schrauben regelmässig auf festen Sitz.
- Rasterung korrekt verwenden: Der Einrastmechanismus am Schlauch soll nicht dauerhaft unter Last stehen (kein Bremskabel einhängen!). Um den Schlauch einzuziehen, ziehen Sie einfach nochmals kurz und lassen dann die Trommel einrasten.
- Montagehöhe und Winkel: Ein zu steil nach oben gerichteter Schlauch erhöht den Widerstand beim Ziehen. Lassen Sie den Schlauch am besten leicht nach unten in einem sanften Gefälle hängen, um vorzeitigen Verschleiss zu vermeiden.
- Frostschutz: Wenn der Aufroller im Winter keiner Frostgefahr ausgesetzt sein soll, kann man das Gerät mit Schlauch abschrauben und trocken einlagern (wie bei Gartengeräten empfohlen).
Typische Fehler bei der Montage sind ungünstige Höhe (zu hoch/zu niedrig), falsche Dübelwahl (z. B. Holzschrauben in Beton) und Vernachlässigung der Wasserwaage. Geübte Anwender markieren immer doppelt und prüfen noch einmal vor dem Bohren.
Wartung nach der Montage
Nach erfolgreicher Installation sollten Sie den Schlauchaufroller regelmässig überprüfen: Mindestens einmal pro Jahr (bei intensiver Nutzung auch öfter) empfiehlt RAASM eine Funktionskontrolle der Feder und der gesamten Aufrollvorrichtung. Dabei ist folgendes zu tun:
- Dichtheit prüfen: Sprühen Sie die Anschlüsse und Drehgelenke mit Schaumspray oder Seifenwasser ein, während das System unter leichtem Druck steht (Schlauchanschluss geöffnet). Keine Undichtigkeiten feststellen!
- Federfunktion testen: Wickeln Sie den Schlauch ganz auf und ein paarmal hin und her, um sicherzugehen, dass die Feder zuverlässig spannt und der Aufroller flüssig läuft.
- Schlauch prüfen: Kontrollieren Sie den Schlauch auf Risse, Knicke oder Abschürfungen – defekte Stellen unbedingt austauschen, bevor sie Lecks verursachen.
- Befestigung kontrollieren: Ziehen Sie alle Schrauben nochmals nach und prüfen Sie, ob der Aufroller sicher in der Halterung sitzt. Durch Vibrationen kann sich gelegentlich etwas lockern.
- Reinigen und Schmieren: Halten Sie den Aufroller sauber (Schmutz/Geröll entfernen). Schmieren Sie gegebenenfalls das Drehgelenk der Halterung leicht mit Maschinenöl, damit die Schwenkbewegung geschmeidig bleibt.
Mit diesen Schritten gewährleisten Sie eine zuverlässige und lange Lebensdauer des Schlauchaufrollers. Befolgen Sie zudem alle Herstellerangaben aus dem RAASM-Handbuch. Bei Unsicherheiten zu Montage oder Betrieb wenden sich an den SONDI.CH-Kundendienst. Insgesamt sorgt eine korrekte Wandbefestigung, die passende Auswahl von Material und Werkzeug sowie regelmässige Wartung für einen sicheren, effizienten und störungsfreien Betrieb Ihres RAASM-Schlauchaufrollers.