Thermische Bekämpfung von der Ameisenart Tapinoma magnum mit Wasser-Dampf – Chancen und Grenzen

Hintergrund zur Ameisenart Tapinoma magnum 

Tapinoma magnum stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, hat sich jedoch in den letzten Jahrzehnten verstärkt in Mitteleuropa etabliert. Die Ameisenart bevorzugt sonnige, trockene Standorte und nistet bevorzugt: 

• unter Steinplatten; 
• in Pflasterritzen; 
• unter Gehwegen; 
• in Gartenanlagen; 
• und in landwirtschaftlichen Kulturen. 

Die Ameisen treten häufig in sogenannten Superkolonien auf, die aus mehreren Nestern bestehen und grossflächige Areale überziehen können. Dadurch wird die Bekämpfung besonders anspruchsvoll. 

Probleme durch die Ameisenart Tapinoma magnum: 

• Unterhöhlung von Pflasterflächen; 
• Eindringen in Gebäude auf der Suche nach Nahrung; 
• Verdrängung heimischer Ameisenarten; 
• Beeinträchtigung von Gartenstrukturen; 
• und Zerstörung von Kulturflächen.

Methode: Bekämpfung mit kochendem Wasser 

Der Einsatz von heissem, idealerweise kochendem Wasser oder sogar Wasser-Dampf ist eine der ältesten, mechanischen Methoden zur Bekämpfung von Ameisen. Ziel ist es, die Arbeiterinnen, die Brut sowie Teile des Nestes durch die Hitzeeinwirkung des Wassers zu zerstören. 

Anwendungsschritte: 

1. Lokalisierung der Nester oder Hauptlaufwege von Tapinoma magnum; 
2. Aufkochen von heissem Wasser in ausreichender Menge ( am besten mit einem KECKEX-Gerät); 
3. Direktes Ausgiessen des heissen Wassers in die sichtbaren Öffnungen und Hohlräume; 
4. Wiederholung des Vorgangs an Folgetagen bei erneutem Auftreten.

Vorteile des Einsatzes von heissem Wasser 

✅ Chemiefreie Methode: Keine Belastung der Umwelt mit Insektiziden oder Giften. Besonders geeignet für Gärten, Spielplätze und ökologische Zonen. 

✅ Sofortwirkung: Die Ameisen im direkten Kontaktbereich werden abgetötet, was kurzfristig zu einer Reduktion der Population führen kann. 

✅ Kostengünstig: Keine speziellen Produkte notwendig, lediglich Wasser und Energie zum Erhitzen. 

✅ Gezielte Anwendung: Beeinträchtigt in der Regel keine weiteren Insektenarten, wenn korrekt auf das Nest fokussiert wird. 

Nachteile und Grenzen 

⚠️ Wiederholungsbedarf: Die Methode muss häufig mehrmals angewendet werden, da insbesondere die Ameisenart Tapinoma magnum grosse, verzweigte Kolonien bildet, die nicht vollständig erfasst werden. 

⚠️ Schädigung von Pflanzen: Kochendes Wasser kann umliegende Vegetation oder empfindliche Strukturen beschädigen. 

⚠️ Arbeitsaufwand: Das Lokalisieren aller Nestöffnungen erfordert Zeit und Erfahrung.

Fazit 

Die Bekämpfung von der Ameisenart Tapinoma magnum mit kochendem Wasser oder sogar Wasser-Dampf ist eine umweltfreundliche, einfach umzusetzende Massnahme, die kurzfristig zur Reduktion der Population beitragen kann. Für den gezielten, punktuellen Einsatz – beispielsweise bei Neubefall oder bei kleinen Kolonien – ist sie sehr sinnvoll. 

Empfehlungen 

• Frühzeitige Identifikation und Eindämmung kleiner Nester; 
• Kombination von heissem Wasser mit Köderpräparaten oder anderen Bekämpfungsmethoden; 
• Fachliche Beratung durch Schädlingsbekämpfer bei starkem Befall; 
• Langfristige Kontrolle der betroffenen Flächen.